Ich als Autor im „Großen Handbuch Schulkultur“ von Jutta Sengpiel und Dieter Smolka

Erscheinungstermin: 15.06.2018

1. Auflage 2018
ca. 816 Seiten
Carl Link Verlag

von Jutta Sengpiel (Hrsg.) / Dieter Smolka (Hrsg.)

Produktinformationen „Das große Handbuch Schulkultur“

Jeder wünscht sich eine Schule, in der sich alle wohlfühlen und in der das Lernen Spaß macht. Mit Sicherheit auch Sie! Ein Zustand, der nicht an allen Schulen herrscht und der auch nur selten von alleine wächst. Dabei kann ein gutes Schulklima schon mit kleinen Schritten erfolgreich angetrieben werden.
Die wichtigste Voraussetzung für gute Lehr- und Lernleistungen, die Identifikation mit der eigenen Schule und auch für die Qualitätsentwicklung insgesamt ist eine gelebte Schulkultur.
Aber wie schaffen Sie es als Schulleitung, eine lebendige und wertschätzende Schulgemeinschaft aufzubauen?
Dieses umfangreiche Standardwerk bietet Ihnen wertvolle und praxisorientierte Strategien für eine gelingende Schulkultur auch an Ihrer Schule!

Aus dem Inhalt:

  • Gestaltung der Schule als Lern- und Lebensraum
  • Innovative Konzepte für eine demokratische Schulkultur
  • Umgang mit Vielfalt – soziales Lernen leben
  • Gemeinsam gesunde Schule entwickeln
  • Außerschulische Kooperation und erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit

Suchtprävention durch die Entwicklung persönlicher Kompetenzen

MATHIAS WALD

Einleitung

Zeitgemäße Suchtprävention in der Schule ist wichtig. Schülerinnen und Schüler sind vielen Einflüssen ausgesetzt und haben eine große Anzahl möglicher Informationsquellen. Verharmlosung, Desinformation, sozialer Druck und die eigene Orientierungslosigkeit sind Faktoren, die bei Jugendlichen den Erstkontakt mit legalen und illegalen Drogen begleiten und häufig zu Fehleinschätzungen führen. Suchtprävention in der Schule ist deshalb so wichtig, weil die Gefahren, die von diesen Substanzen ausgehen, so große Schäden hinterlassen können. In Schulen befinden sich Jugendliche in einem stark ihre Entwicklung bestimmenden Umfeld. Schulen sollen das Wissen um die gesundheitlichen Gefahren des Drogenkonsums und die juristischen Konsequenzen von Konsum und Drogenhandel vermitteln und Jugendliche zu eigenverantwortlichen Entscheidungen führen. Wenn Sucht in der Schule zu einem Thema wird und Jugendliche sich bewusst gegen Drogen und für ein starkes und selbstbestimmtes Leben entscheiden, hat Suchtprävention in der Schule einen großen Beitrag geleistet. Pädagogen gelingt es aber nicht immer, in den Spannungsfeldern der Schule die Jugendlichen beim Thema Sucht und Drogen zu erreichen. Wichtig sind hier positive Vorbilder und Experten, die Jugendliche bei einem Nein zu Drogen bestärken.

Begriffsbestimmung: Was ist »Sucht«?

Als Sucht gilt eine krankhafte, zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen oder von Verhaltensweisen. Unterschieden wird zwischen stoffgebundener Abhängigkeit wie bei Alkohol, Cannabis, Zigaretten usw. und der stoffungebundenen Abhängigkeit wie bei Mager-, Spiel-, Kauf- oder Computersucht. Symptombezogen wird noch unterschieden zwischen seelischer (psychischer) und körperlicher (physischer) Abhängigkeit. Die psychische Abhängigkeit entsteht oft aus einer Lernerfahrung, etwa »wenn ich vorher einen Schnaps trinke/eine Zigarette rauche/eine Beruhigungstablette nehme/einen Joint rauche, dann fällt mir die Arbeit viel leichter. «In der weiteren Entwicklung wird der Suchtstoff als notwendiges oder alleiniges Hilfsmittel zum Erreichen des Ziels wahrgenommen, und »ohne den geht nichts mehr«.

Gemeinsam gesunde Schule entwickeln

Bei physischer Abhängigkeit reagiert der Körper auf die regelmäßige Zufuhr eines Stoffes und stellt den Stoffwechsel entsprechend um. Wird der Stoff nicht mehr zugeführt, reagiert der Körper mit Entzugserscheinungen, die abklingen, wenn das Suchtmittel erneut eingenommen wird. Nicht jeder Gebrauch oder Genuss ist aber gleich eine Sucht. Meist geschieht eine Entwicklung vom Gebrauch über den Missbrauch bis zur Gewöhnung und schließlich in eine Abhängigkeit. Die Grenzen sind ebenso fließend und individuell wie die damit verbundenen Gefahren. So ist eine Gewöhnung an und sogar Abhängigkeit von Nikotin gesellschaftlich»akzeptiert«, obwohl sie Familienmitgliedern und Umfeld ernsthaften Schaden zufügt. Als Drogen werden Stoffe bezeichnet, die auf das zentrale Nervensystem wirken und in die natürlichen körperlichen Vorgänge eingreifen. »Legale Drogen« sind alle im Handel erhältlichen Stoffe von Zigaretten bis Medikamente und »illegale Drogen«, eben jene mit Straftaten verbundenen Stoffe, sei es der Besitz oder der Handel damit.

Jugendadäquate, sachliche und emotionale Aufklärung

Drogen und Suchtprävention sind kein neues Thema, und doch halten sich viele Behauptungen,falsche Annahmen und Unwissenheit konstant in der öffentlichen Diskussion und damit in der Einschätzung vieler Eltern. Hatten Eltern wenig bis keinen Kontakt mit Suchtprävention, so sind sie häufig mit dem Drogenkonsum der Kinder überfordert oder nehmen die Indikatoren falsch wahr. Unwissenheit, Scham und Angst tragen zu Fehleinschätzungen und Passivität bei. Die Aufgabe der Suchtprävention und Aufklärung wird passiv und aktiv der Schule zugeschoben.

Schule kann und sollte die Jugendlichen für Suchtprävention auf drei Ebenen ansprechen:

Mit adäquat aufbereiteten Informationen, die in den verschiedenen Altersstufen auf unterschiedliche Suchtproblematiken eingehen. Zumeist erfolgt der Erstkontakt im familiären Umfeld und in Form von legalen Drogen. Wie wird in der Familie mit Zigaretten und Alkohol umgegangen, welche Gefahren liegen darin und wie können Kinder Nein sagen und eine Position einnehmen und vertreten, die sich mit dem Verhalten der Familie nicht deckt? Bei Jugendlichen kommen eigene Erfahrungen mit legalen Drogen und dann vielleicht auch der Kontakt mit illegalen Drogen hinzu, die meist primär von Gruppenerfahrungen geprägt sind. Auch hier ist es Aufgabe, altersadäquate Herangehensweisen zu finden, die einen geschützten Rahmen für offenen Austausch ermöglichen. Eine Vielzahl guter Informationen und Materialien finden Schulen bei den Fachministerien und einschlägigen Fachverlagen.

Mit sachlich richtiger Information, die auch die Familien mit einbindet und auch dort für die Anzeichen und Gefahren von Drogenkonsum sensibilisiert. Die sachlich falschen Informationen, die immer noch sehr verbreitet bei Eltern festzustellen sind, sind ein bedeutender Punkt in der Suchtprävention. Hier geht es zu meinen um das eigene Gebrauchs- oder Missbrauchsverhalten beim Umgang mit meist legalen Drogen, aber auch um das faktische Wissen um die Vielzahl der Suchtgefahren. Was ist akzeptabler Gebrauch von z.B. Alkohol und wann wird aus Konsum eine Sucht? Noch viel schwieriger ist dies einzuschätzen bei Internetnutzung/Computernutzung. Was ist in dieser Altersstufe »normal«, was ist noch akzeptabel und was ist gefährlich? Und bei den illegalen Drogen handelt es sich für die allermeisten Eltern um völliges Neuland. Sie erkennen illegale Drogen eher an ungewöhnlicher »Verpackung«, Verstecken oder Heimlichkeiten der Kinder, als dass sie Crystal Meth, Kokain oder LSD wirklich erkennen, wenn sie vor ihnen liegen. Die typischen Verhaltensweisen und Anzeichen für spezifischen Drogenkonsum ebenso wie die unterschiedlichen Erscheinungsformen der illegalen Drogen und die Möglichkeiten des Konsums sollten allen Beteiligten, Lehrkräften, Eltern und Schüler/-innen bekannt sein. Noch wichtiger aber ist die Vermittlung der unterschiedlichen Gefahren, die von den Substanzen und vom Erstkonsum ausgehen. Grundlegend ist hier, die öffentliche Akzeptanz und die kurzfristige und langfristige Schädigung nicht in Ungleichgewicht zu bringen. Denn erstens sind legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten in überproportionalem Verhältnis der erste Schritt in eine spätere Sucht, auch von illegalen Drogen. Und zweitens ist die unmittelbare oder kurzfristige Schädigung durch verschiedene illegale Drogen drastischer und sichtbarer, wie das Beispiel Crystal Meth abschreckend vor Augen führt. Dass aber regelmäßiger Alkohol- und Tabakkonsum langfristig zu ebenso vielen Krankheiten und vorzeitigen Todesfällen führt, sollte nicht außer Acht gelassen werden. »Nur ein bisschen« schädliche Drogen gibt es nach dieser Auffassung nicht.

Gemeinsam gesunde Schule entwickeln

Mit emotionaler Aufklärung und Ansprache, denn es geht für jeden einzelnen um das eigene Leben, das eigene Überleben und um ein selbstbestimmtes Leben. Dieser Punkt ist es, der aus den Erfahrungen der letzten Jahre heraus den Unterschied macht, ob die vorangegangenen Informationen als solche abgespeichert oder verworfen werden und ob aus diesen Informationen echte Handlungsoptionen werden. Die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, ist die höchste Bewusstseinsstufe. Und in der schulischen Situation ebenso wie in Familien müssen sich Lehrkräfte und Eltern der Pflicht stellen, dies zu einem Teil für die Schüler/-innen zu übernehmen und sie auf den Weg der Selbstverantwortung bringen. Das ist eine Verpflichtung, die ich als die größte denkbare Verpflichtung für einen Menschen ansehe – die Verantwortung, einen Menschen zur Selbstverantwortung zu führen.

In den folgenden Abschnitten wird auf eben diese Punkte, Selbstverantwortung und Selbstwertgefühl, im Einzelnen eingegangen, um Suchtprävention durch die Entwicklung persönlicher Kompetenzen zu verdeutlichen. Präventionsarbeit kann demnach in jeder Altersstufe stattfinden, wenn die Inhalte altersadäquat, sachlich richtig und emotional ansprechend angeboten werden.

Im Grundschulalter stehen Grundkompetenzen im Vordergrund. Mit geeigneten Unterrichtsmaterialien werden Konfliktfähigkeit, Stressbewältigung, Selbstwahrnehmung und Problemlösungskompetenz gefördert.

In den Klassen fünf bis acht hat die Vorbildfunktion einen hohen Stellenwert: Stressbewältigung, Konfliktlösung und Frustrationstoleranz als normalen Bestandteil des Erwachsenwerdens vorzuleben und mit positiver Erwartungshaltung anzunehmen und zu lösen. In dieser Altersspanne werden auch die ersten Erfahrungen mit Drogen gemacht, meist von den legalen Drogen bis zu Cannabis. Kinder und Jugendliche stark zu machen, schon hier »Nein« zu sagen und bewusst Entscheidungen zu treffen, ist die Aufgabe von Lehrkräften und Eltern.

In der Oberstufe liegt der Schwerpunkt im Bereich der Risikoaufklärung und der Kompetenzförderung. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollen einen kritischen und selbstreflektierten Umgang mit Suchtgefahren kennenlernen. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Ausprobieren und gelegentlichem Konsum und andererseits regelmäßigem Konsum, der in die Sucht führen kann.

Die Abfrage des Wissensstandes in der Klasse kann erste Hinweise geben, mit welchen Themen und in welcher Tiefe sich einzelne schon mit Suchtgefahren auseinandergesetzt haben. Hier können auch Themen auftauchen, die weiteres Handeln oder eine weitere Beschäftigung möglich oder nötig machen. Nicht selten treten bei Jugendlichen mit Drogenerfahrungen auch die Entsprechungen in der Familie zutage.

Wie können die Jugendlichen selber damit umgehen, wie der Freundeskreis? Und wie geht eine Klasse mit dem Drogenkonsum einer Mitschülerin/eines Mitschülers um? Welcher Mangel soll hier kompensiert werden oder welche Glücksgefühle sollen hier wieder synthetisch hergestellt werden, die im täglichen Leben nicht ausreichend vorhanden sind? Und wie können Lehrkräfte und Schüler/-innen es schaffen, eigenen Mangel anzuerkennen und diesen nicht auf andere zu übertragen? Ein weiteres Thema, das bei der Vermittlung auftreten kann, ist Co-Abhängigkeit. Süchtige leiden an einem Mangel, der kompensiert werden soll. Aber wie und wie stark leiden die anderen mit? Wie leidet die Familie, wie die Mitschüler/-innen und wie leidet der Freundeskreis. Sorge, Angst, Scham und Unwissenheit spielen mit hinein, wenn im sozialen Umfeld mit einer Sucht umgegangen werden muss.

»Helikoptereltern« als Indikator erkennen

Sogenannte »Helikoptereltern«, habe ich als wachsenden Indikator für Suchtproblematiken gefunden, wenn Menschen mit stark eingeschränktem Vertrauen gegenüber ihren eigenen Fähigkeiten in die Erziehungssituation geraten. Die Eltern übertragen eine sich selbst verstärkende Emotionsspirale von Sorgen, Erwartungen, eigenen Entmutigungen und Machtlosigkeit auf die Kinder in dem Glauben, sie vor schlechten Erfahrungen oder gar Gefahren zu beschützen. Das Gegenteil ist der Fall, denn der stete Blick auf die negativen Gefühle und die möglichen Schwierigkeiten verstellen den Blick – nicht nur auf die möglichen positiven Entwicklungen, sondern auch auf die tatsächlichen positiven Eigenschaften, Möglichkeiten, und Ereignisse. Statt Kindern Hoffnung und Leichtigkeit mitzugeben, werden Angst, Sorge und Druck aufgebaut.

Gemeinsam gesunde Schule entwickeln

Und was erhalten Eltern von diesen Kindern emotional zurück? Leid. Es sind Selbstzweifel,Unzufriedenheit, Perspektivlosigkeit und Ideenlosigkeit, die das Kind den Eltern zurückstrahlt und damit die Schleife in Gang hält. Hier muss hingeschaut werden. Wenn Kinder von zu Hause keine Ermutigung bekommen, haben häufig die Eltern ein Problem mit der eigenen Wertschätzung.

Leichtigkeit und Schwere – Komfortzone, Leidensfähigkeit

»Liebe und Angst sind die zwei Pole, zwischen denen ein glückliches Leben entstehen kann.

«Liebe und Angst sind die großen Energien, denen sich die meisten Gefühle zuordnen lassen. Das Wort »Liebe« stammt vom mittelhochdeutschen »liep« für »Gutes, Angenehmes,Wertes« und soll hier mit dem Begriff »Werte« assoziiert werden. Ein kleiner Exkurs soll verdeutlichen, warum Liebe als Platzhalter für die richtigen Werte im Leben das eigene Leben und die Wahrnehmung so entscheidend beeinflusst:

Liebe ist eine Empfindung und geht als solche jeder Wahrnehmung kognitionsbiologisch und damit unbewusst voraus. Liebe/Werte sind eine Setzung, die jede nachfolgende Wahrnehmung und jede entsprechende Interpretation davon leitet. Dies ist psychologisch oder neurobiologisch eine Umdeutung, soll hier aber als Platzhalter dienen, um die Pole zu verdeutlichen, zwischen denen ein glückliches Leben entstehen kann. Mit Angst verhält es sich ebenso, denn auch Angst kann jede Wahrnehmung leiten.

Leichtigkeit und Schwere sind die Wahlmöglichkeiten, die in der Betrachtung von außen den Lebensweg anderer, die Lebensführung, den Erfolg, die Ausstrahlung prägen. »Sie hat so eine Leichtigkeit!« oder »Er nimmt alles immer so schwer« sind Metaphern, die dies für uns umgangssprachlich verdeutlichen. Aber wie so oft liegt diesen Metaphern eine wichtige Wahrheit zugrunde. Jeder kann sich jeden Tag aufs Neue entscheiden: Gehe ich mit Leichtigkeit durchs Leben oder mit Schwere? Wie begegne ich anderen Menschen, wie nehme ich Aufgaben und wie blicke ich auf meinen Tag zurück? Ist das Glas halb voll oder halb leer? Kindern und Jugendlichen diese Einsicht zu vermitteln, ist so wichtig. Es ist lebensbestimmend. Denn jeder kann jeden Tag selbst entscheiden, ob der Regen die Hauptsache ist oder die Gewissheit, dass bald wieder die Sonne scheinen wird. Schwere oder Angst sind keine guten Wegbegleiter. Pessimismus bei den eigenen Erwartungen, Zweifel an meinen Fähigkeiten, Sorgen über eine unbestimmte Zukunft oder Eifersucht gegenüber anderen zwingen die Gedanken in negative Schleifen. Je mehr Angst und Schwere in meinem Leben herrschen, desto mehr weitere Ängste werde ich finden und auf mich laden.

Die meisten Ängste, die man verspürt, treten aber nie ein.

Wenn Kindern und Jugendlichen der Weg gezeigt wird, mit den richtigen Werten und Leichtigkeit zu leben, wird vieles auch leichter fallen. Mit einer positiven Erwartung werden die Erfolge stärker wahrgenommen. Probleme sind dann keine Hindernisse,sondern notwendige Schritte auf dem Weg zum Erfolg. Aus Hoffnung wird Gewissheit und Freude. Die »Wert«-Schätzung der eigenen Taten steigt und damit das Gefühl, selbst»wert«-voll zu sein, als Mensch für mich und für andere einen ganz eigenen Wert zuhaben. Junge Menschen werden sich ihrer selbst bewusst, »selbstbewusst«.

Mit den richtigen Werten zu leben, mit dieser Voraussetzung das eigene Leben zu betrachten, verändert die Wirklichkeit. Es ist eine bewusste Entscheidung, auf diese Art wahrzunehmen. Diese bewusste Entscheidung sollte allen Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden, um selbst zwischen Leichtigkeit und Schwere, zwischen Liebe und Angst wählen zu können.

Dieser Schritt zur Entscheidung ist aber für Kinder und Jugendliche und auch für Erwachsene nicht immer leicht zu gehen. Viele haben sind in ihrer Komfortzone eingerichtet und ziehen das Urteilen dem Verstehen vor. Andere zu beurteilen und das Umfeld zu bewerten ist viel leichter, als sich selbst zu hinterfragen. Und sich selber zu verändern, ist noch viel schwerer. Auch Jugendliche gehen lieber in die Opferrolle, in der es die äußeren Zwänge sind, die das eigene Leben bestimmen und die nun mal nicht zu ändern sind. Wenn ich passiv ausgeliefert bin, kann ich nichts ändern, dann brauche ich mich selber auch nicht zu ändern. Im Zweifelsfall bringt es ja sowieso nichts. Betroffene bleiben lieber in der Opferrolle und leiden selbst, anstatt aktiv an den eigenen Glaubenssätzen und Einstellungen zu arbeiten. Und das kann so weit gehen, bis psychische Störung und oft danach auch körperliche Erkrankungen (psychosomatische Erkrankung) auftreten.

Wiederkehrende Ursachen, Struktur und Ordnung

»Rituale und Strukturen bieten auch in stürmischen Zeiten Halt.«

Ordnung innen wie außen ist etwas, das sich immer wieder bestätigt hat. Die Ordnung im Zimmer, auf dem Schreibtisch, in der Wochenplanung oder beim Erledigen von Aufgaben ist immer auch ein Spiegel der Ordnung im Kopf. Kinder und Jugendliche werden in der Schule ab der ersten Klasse an Strukturen und Ordnungen gewöhnt. Wenn diese Strukturen und Ordnungen sich aber in der Familie nicht wiederfinden, muss dort Hilfestellung angeboten werden.

Viele Drogensüchtige berichten, dass besonders in der eigenen Familie Strukturen, Ordnung und Regeln gefehlt haben: Vom fehlenden gemeinsamen Essen über Ordnung im Haus und im Zimmer bis zu Mediennutzungszeiten und Konsequenzen bei Regelverstößen.

Gemeinsam gesunde Schule entwickeln

Die wiederholte Erfahrung »Das ist so und es ist gut so, weil es funktioniert und ich mich darauf verlassen kann« ist eine Grundannahme, die Kinder und Jugendliche verankern müssen. Denn hieran machen sich viele weitere Werte und Regeln des Zusammenlebens fest. Auch die Erfahrung, dass sich andere an Strukturen halten, ist wichtig. Wenn Unterricht zu festgelegten Zeiten beginnt, wenn zum Trainingsbeginn alle umgezogen da sind, wenn es Tage mit Fernsehen bis 22 Uhr gibt und andere, an denen alle auf Fernsehen verzichten und miteinander spielen. Und wenn beispielsweise verabredet ist, dass das Kind um 18 Uhr zu Hause ist und dafür dann auch das Essen vorbereitet ist, wird die Sinnhaftigkeit von Struktur und Ordnung erlebbar und verständlich.

Die eigenen Gefühle erkennen – Verantwortung übernehmen

»Nur noch Liebe und Wahrheit leben.«

Verantwortung nicht nur für die eigenen Taten, sondern zuerst einmal für die eigenen Gefühle zu übernehmen, ist ein großer und wichtiger Schritt. Die eigenen Gefühle entstehen immer auf der Basis eines Wertegefüges und einer Setzung. Wird Positives erwartet,werden Ereignisse auch eher positiv wahrgenommen und andersherum.Um die eigenen Gefühle zu erkennen, muss man zu sich selbst ehrlich sein. Keine Komfortzone, keine Ausreden, keine Schuldzuweisungen. Die Gefühle müssen in jedem selbst wahr werden, man muss ihrer gewahr werden, jedes Gefühl annehmen und anerkennen. Positive wie auch negative Gefühle. Neid, Eifersucht oder Wut sind Gefühle, die echt und berechtigt sind. Diese Gefühle können auch Jugendliche verstehen und lernen, sie anzunehmen. Es ist okay, solche Gefühle zu haben.

Wichtig ist dann wieder der Schritt zurück in die Reflexion:

Nicht andere sind dafür verantwortlich, wenn ich das empfinde, sondern diese Gefühle kommen aus mir.

Woher kommen diese Gefühle? Was ist die zurückliegende Erfahrung, die das Gefühl auslöst?

Was machen diese Gefühle mit mir?

Kann ich dieses Gefühl annehmen als mein Gefühl, das nur in mir besteht?

Kann ich das Gefühl als »wahr« annehmen und in mir bewahren, an mir haften lassen,»wahr-haftig« werden lassen?

Und schließlich dieses Gefühl anerkennen und auflösen, indem ich es durch einen Wert aus mir selbst, mit meinem Selbst-Wert, ersetze.

Was ich damit meine, kann an Beispielen gezeigt werden: Ich empfinde Neid. Aber ich erkenne an, dass andere etwas haben oder schaffen und ich noch nicht. Meine Fähigkeit, Anerkennung zu geben und zu erhalten, wächst. Ich ersetze Neid durch Anerkennung.

Ich empfinde Unzufriedenheit. Aber ich erarbeite mir den Grund meiner Unzufriedenheit und lerne, das bereits Erreichte mit mehr Wert zu schätzen. Meine eigene Wertschätzung steigt. Ich ersetze Unzufriedenheit durch Wertschätzung.

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben eine Kette von Einsichten entstehen lassen,

die aus einem mutlosen und unselbstständigen Drogenabhängigen einen erfolgreichen, positiven und glücklichen Menschen gemacht haben:

Erkenne die eigenen Gefühle.

Verstehe die Werte in Deinem Leben.

Übernimm Verantwortung für Deine Gefühle.

Löse negative Gefühle durch positive Gefühle auf.

Setze Dir Ziele.

Lebe in Liebe und Wahrheit.

Das gesunde Selbstwertgefühl im Mittelpunkt

Wer kennt es nicht, manchmal fühlt sich das Leben wie ein Auto an, bei dem wir nur in den zweiten Gang schalten können, weil die höheren Gänge klemmen. Das Leben kommt nicht richtig in Fahrt, wir sitzen zu Hause, verkrampfen aufgrund von Ängsten, Selbstzweifeln und dem ständigen Streben nach der positiven Meinung anderer. Andere führen ein schönes Leben, haben Spaß, Freunde und Selbstbewusstsein im Überfluss.

So oder ähnlich geht es besonders vielen Jugendlichen. Aber es ist wichtig, so ein Verhaltensmuster abzulegen, weil wir nur dieses Leben haben und es schnell vorbei ist.

Grundgedanken, die Jugendlichen für ein gesundes Selbstwertgefühl mitgegeben werden sollten, sind etwa:

Probiere es mit Anerkennung für Dich selbst und schau, was passiert.

Es geht nicht darum, besser zu sein als andere. Es wird immer irgendwo jemanden geben, der besser ist. Der einzige Mensch, mit dem Du Dich messen solltest, ist der Mensch, der Du gestern warst.

Die meisten Menschen überschätzen, was sie nicht sind, und unterschätzen, was sie sind.

Du bist sehr machtvoll. Aber nur, wenn Du weißt, dass Du es bist.

Wenn Du erkennst, dass es Dir an nichts fehlt, gehört Dir die ganze Welt.

Wir dürfen uns nicht durch die begrenzten Vorstellungen, die andere von uns haben, einschränken lassen.

Ganz wichtig ist, dass zwar manchen Menschen ein gewisses Maß an Selbstvertrauen in die Wiege gelegt wird, es aber auf jeden Fall möglich ist, sich Selbstvertrauen wie eine Fähigkeit anzueignen und zu trainieren. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Videoworkshop seine erfolgreiche Möglichkeit hierfür bieten. Die Selbstreflexion und der Perspektivwechsel sind technisch bedingt schon eingebaut und die einmaligen Erfahrungen beim Filmdreh und die Begeisterung für anspruchsvolles, technisches Equipment begeistern Kinder und Jugendliche in höchstem Maße.

Praxis der Prävention und Intervention in Schule und Unterricht

Ich möchte Lehrkräfte und generell alle mit Kindern und Jugendlichen Betraute, ob in Schule, Verein, Ausbildung oder Ehrenamt, ermutigen, ein Leben in Leichtigkeit zu führen, mit Liebe und Wahrheit. Und im Besonderen alle Eltern, die damit den vielleicht wichtigsten Beitrag für ein glückliches und selbstbestimmtes Leben der Kinder leisten. Lehrkräfte können als Lernbegleiter wertvolle Hilfestellung geben. Die besondere Situation der Schule kann aber auch einiges schwieriger machen und die eigenen oder auch gemeinsamen Erfahrungen können den Blick verstellen. Eine externe Hilfe oder externer Rat von Fachkundigen für Vortrag, Input oder Workshop ist meist besser geeignet, neue Sichtachsen zu erschließen und eine Selbstreflexion aller Beteiligten zu ermöglichen. Damit Lehrkräfte einige Ideen bekommen, welche Herangehensweisen und Methoden von mir und anderen Sucht-Experten erfolgreich angewendet wurden und wie Sie Sucht-Prävention fächerübergreifend umsetzen können, möchte ich im Folgenden einige Praxisbeispiele aufzeigen und Referentinnen und Referenten vorstellen, die Bundes weit für das Thema Suchtprävention unterwegs sind. Von diesem Erfahrungsschatz können Schulen auf vielfältige Art profitieren.

Praxisbeispiele

Der Kurzfilm-Workshop.

Bei Kurzfilm-Workshops kann man verschiedene Rollen vor und hinter der Kamera selbst erleben. Und es werden Kreativität, Teamwork, Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit und vieles mehr benötigt, um die selbst geschriebene Geschichte im Kurzfilm zu erzählen.

Die Teilnehmer können ihren Anteil am Teamergebnis selbst bestimmen und ganz praktisch im Film verschiedene Sichtachsen einnehmen – auf die Szene und auf sich selbst. Im Zwei-Tage-Workshop werden sechs verschiedene Schritte durchlaufen:

(1) Sensibilisierung – für sich selber und andere Teilnehmer.

(2) Einfühlen – in verschiedene Rollen im Film und verschiedene Gefühls- und Denkwelten.

(3) Selbstreflexion – im eigenen Tempo die eigenen Rollen verstehen.

(4) Kreativität – ein Storyboard erarbeiten und etwas Neues entstehen lassen.

(5) Teambildung – jeder trägt zum gemeinsamen Ergebnis bei und entwickelt ein Teamgefühl.

(6) Anerkennung – mit dem eigenen Projektergebnis erfahren die Teilnehmer Lob und Anerkennung.

Eingerahmt von Gesprächen und mit pädagogischer Unterstützung können Jugendliche eigene Erfahrungen wiedergeben und sich selber auf die Suche nach Sinn und Glück für ihr Leben machen. So entsteht bei diesem Projekt ein Kurzfilm, in dem die Jugendlichen alle Rollen vor und hinter der Kamera übernehmen.

Bewusstmachung und konfrontatives Lernen

Es gibt viele immer wiederkehrende Aspekte, warum Jugendliche ersten Kontakt mit Drogen haben oder eine Suchtproblematik entwickeln. Dazu zählen Gruppenzwang, schlechte Vorbilder, Schlank sein wollen, Entspannung, geringes Selbstbewusstsein, Neugier, Stress, Probleme, älter wirken wollen uvm. Diese und weitere Motive können in Rollenspielen erkannt und durchgespielt werden, um Jugendliche mit falschen Annahmen und Rollenverhalten zu konfrontieren und die Möglichkeit zu geben, zu eigenen und freien Entscheidungen zu kommen. Viele der unten aufgeführten Fach-Referentinnen und Fach-Referenten bieten hierzu Workshops an.

Bildung eines Suchtpräventionsteams

Ein erster Schritt eines Suchtpräventionsteams ist, ein schulinternes Fortbildungs angebot zu suchtpräventiven Themen zu gestalten, das offen ist für Lehrende und auch für Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern, schulpsychologische Fachkräfte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter oder andere Fachkräfte. Diese Interessentengruppe wird von Fachkräften geschult in Themen wie Erkennen von Suchtmittelkonsum und Suchtverhalten, Präventionsmaßnahmen und Finden von Hilfsangeboten wie z.B. Suchtberatung, Erziehungsberatung, Jugendamt. Das Suchtpräventionsteam kann unterstützende Einzel- und Teamberatung zur Planung und Umsetzung von Unterrichtsvorhaben und Projekten anbieten oder selbst Projekte entwickeln.

Das Bereitstellen von Unterrichts- und Informationsmaterialien und Handreichungen kann ebenso zu den Möglichkeiten gehören, wie Elternabende oder andere Aktivitäten voranzutreiben.

Projektwoche

Projektwochen bieten für alle Klassen die Möglichkeit, alters adäquate Herangehensweisen für die Themen Sucht und Drogen zu finden. Wichtige Inhalte sind dabei

Aufklärung und Information, damit Kinder und Jugendliche Verharmlosungsstrategien etwas entgegenstellen können;

Gesundheitliche und juristische Konsequenzen von Sucht und Drogenkonsum;

Stärkung der Persönlichkeit;

Lernen von Vorbildern;

Verantwortung für das eigene Handeln und Leben zu übernehmen.

Vor Beginn einer Projektwoche empfiehlt es sich, die Eltern zu informieren und etwa die Termine der Expertengespräche bekannt zu geben und auch gegebenenfalls über Sorgen und Ängste ins Gespräch zu kommen. Eltern sind zwar oft froh und entlastet, wenn in der Schule dieses Thema aufgegriffen wird, befürchten aber, dass Jugendliche gerade erst animiert werden, legale oder illegale Drogen zu probieren. Die Möglichkeit von Kontakt mit z. B. Cannabisprodukten schließen Eltern bei anonymen Umfragen oft nahezu aus.

Hier klaffen mitunter die Einschätzungen der Eltern sowie auch der Lehrkräfte und die Realität der Kinder auseinander. Viele weitere Ideen und Praxisbeispiele können eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen weitergeben, die im Themenfeld Suchtprävention auf verschiedene Arten aktiv sind. Viele sind in einem neu entstandenen Netzwerk für Suchtprävention aktiv, der F-Foundation.

Das Selbstverständnis der F-Foundation (https://www.f-foundation.org):

»Wir verstehen uns als moderne, gemeinnützige, interdisziplinäre und proaktiv-philanthropische Organisation. Unser Ziel ist es, das Phänomen der Sucht durch das Erzählen unserer eigenen Kranken- und vor allem unserer Heilungsgeschichten zu präventiv zu wirken.

Unter www.f-foundation.org finden Sie zahlreiche Experten und Fachreferenten, die Suchtprävention zu ihrem Thema gemacht haben und für Schulen verschiedene Angebote haben wie Vorträge, Lesungen, Theaterprojekt oder aktive Workshops.

Fach-Referentinnen und – Referenten für Präventions -Angebote

Mathias Wald – Leichtigkeit und Schwere

Kurzvita:

Mathias Wald ist Fotograf, Filmemacher und Inhaber einer Werbeagentur in Fulda mit fünf Mitarbeiter/-innen und Auszubildenden. Doch vor seiner erfolgreichen Karriere als Unternehmer war er drogenabhängig – inklusive einer drogenindizierten Psychose mit Schizophrenie, Wahnvorstellungen und einem zweijährigen ambulanten Klinikaufenthalt. Heute ist Mathias Wald neben seiner Tätigkeit als Unternehmer auch Vorbild, Experte, Redner und authentischer Lebens-Geschichten-Erzähler und berichtet glaubwürdig und ohne erhobenen Zeigefinger von den eigenen Erfahrungen. Für seine Sucht hat er persönlichen Preis bezahlt.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

  1. Vortrag zur Suchtprävention aus der Erfahrung eines Ex- Drogenabhängigen
  2. Kurzfilm-Workshop zum Thema Sucht-Prävention und -Intervention

Kontakt:

https://www.mathias-wald.de

Anton Erhart – Ein Alkoholiker erzählt…

Kurzvita:

Geboren 1964 und aufgewachsen in Süddeutschland gerät Anton Erhart mit 15 Jahren regelmäßig an Alkohol und Zigaretten. Er verliert die Kontrolle über sein Leben, und Kriminalität, Gefängnis und Obdachlosigkeit sind die Folgen. Mit 32 Jahren übernimmt er Verantwortung als alleinerziehender Vater und beginnt eine stationäre Therapie und anschließende Suchthelferausbildung. Er ist in der Betreuung abhängigkeitskranker Menschen und als Gruppenleiter bei der örtlichen Fachstelle Sucht ehrenamtlich aktiv.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

  1. Vorträge und Lesungen zum Thema »Ein Alkoholiker erzählt: Und ich meinte, mir kann das nicht passieren«.Kontakt:http://www.ein-alkoholiker-erzählt.deRainer Biesinger – Der Heavy Metal Coach®

Kurzvita:

Seine eigene Persönlichkeit vergleicht der ehemalige Politoxikomane (d.h. gleichzeitiger Konsum verschiedener Drogen) mit einem mächtigen, unkontrollierbaren und wilden Drachen, der seine Energie über viele Jahre hinweg zur Selbstzerstörung eingesetzt hat. Heute setzt der Drache sein Feuer als das Feuer der Veränderung – »The Fire of Change«– ein. Ein Feuer, das bei anderen Menschen die Bereitschaft und den Mut entfachen soll, ihr Schicksal bedingungslos selbst in die Hand zu nehmen und ihr Leben, wenn’s brennt, um 180 Grad zu verändern.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

Vortrag »Sucht ist ein Scheißspiel!«

Kontakt:

www.Heavy-Metal-Coach.de, www.Rainer-Biesinger.de

Celia Elsdörfer – Mich mir zu erlauben

Kurzvita:

Celia Elsdörfer war schon lange sehr schlank, als ihr zum Ende ihres Jurastudiums klarwurde: »Ich bin magersüchtig und bulimisch.« Schlank sein war ihre Religion, ihre Erlösung.

Der Weg aus der Sucht hat sie neben dem juristischen Hauptberuf zur Ausbildung zum systemischen Coach und in die Präventionsarbeit gebracht. Der Fokus liegt auf der Arbeit mit Essgestörten und wie wir Essstörungen im Alltag entschieden begegnen können. Der Arbeitsansatz geht dahin, Balance mit sich und nicht gegen sich zu erreichen. Einfach

»Mich mir zu erlauben«.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

Vortrag mit Diskussion zum Thema »Mein Gewicht in meinem Leben«

Kontakt:

www.keepweight.de, www.coaching-elsdoerfer.de

Katrin Zeddies – Ein Leben mit Borderline

Kurzvita:

Katrin Zeddies wurde 1980 in Berlin geboren, hat zwei Kinder und lebt in Partnerschaft.Schon früh in ihrem Leben beginnt sie, sich selbst zu verletzen. Als ausgebildete Psychologin mit 20 Jahren Therapieerfahrung und als Familientherapeutin kennt die Autorin und Fachfrau alle Facetten und die Herausforderungen aller Beteiligten. Für Borderline inklusive Selbstverletzung/Drogenkonsum ist sie Expertin aus Erfahrung, mittlerweile frei von Selbstverletzungen… Dies will Katrin Zeddies weitertragen, um Mut zu machen, aufzuklären und Jugendlichen, Eltern und Lehrenden einen Impuls zu geben, sich mit Selbst- und Fremdverletzungen auseinanderzusetzen.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

Vorträge, Fortbildungen, Workshops und Lesungen für Jugendliche, Lehrende, Eltern zum Thema Selbstverletzung, Borderline, Drogenkonsum, Bulimie, Missbrauch am eigenen Körper.

Kontakt:

www.katrinzeddies.de, www.borderline-info.de

Bernd Goebel – Unheimlich-heimlich….habe ich getrunken

Kurzvita:

Bernd Goebel ist Jahrgang 1965, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Die ersten Erfahrungen mit Alkohol machte er mit sechs. In der Pubertät kamen Beruhigungstabletten dazu und der stetige Abstieg in die Alkoholsucht. 2005 kam die Kehrtwende mit einer Entgiftung und anschließender einjähriger ambulanter Therapie. In seinem Buch »Unheimlich-heimlich….habe ich getrunken« hat er seine Erfahrungen niedergeschrieben und in über 100 Veranstaltungen in der Alkoholprävention seine Geschichte weitergegeben.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

Vorträge und Autorenlesungen zum Thema: »Alkoholismus aus Sicht eines Alkoholikers, Berufstätigen und Familienvaters, der den Weg vom Genuss in die Abhängigkeit gegangen ist«.

Kontakt:

https://www.f-foundation.org

Wolfgang Sosnowski – TOXIMAN

Kurzvita:

Als ehemaliger Polytoxikomane (= Süchtiger mehrerer Substanzen) ging Wolfgang Sosnowski durch alle Phasen der Abhängigkeit bis hin zur Psychose. Heute lebt er seit 25 Jahren vollkommen drogenfrei und widmet sich mit allem Herzblut der Suchtprävention und Aufklärung Jugendlicher über Drogenkonsum aller Art. In den letzten 10 Jahren arbeitete er als Gesundheits- und Krankenpfleger mit einer Zusatzausbildung zum Kinder-, Jugend-und Familienberater in psychiatrischen Kliniken sowie Drogen- und Rehabilitationszentren in der Schweiz und Deutschland. Im Oktober2017 gründete er den Verein SuGe e.V. Göttingen (Sucht u. Gewaltprävention) und gleichzeitig erschien sein Buch »TOXIMAN – eine Kinderseele vergisst nie«.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

Theaterstück »Toximan« mit Hauptdarsteller Wolfgang Sosnowski

Kontakt:

www.toximan.de

Marc Alexander Zahn – gegensucht.blog

Kurzvita:

Begonnen hat Marc Alexander Zahn seine Suchtkarriere als Teenager im Alter von 15Jahren. Aus gelegentlichem Kiffen wurde mit den Jahren eine Regelmäßigkeit.

Aus Marihuana wurde irgendwann Amphetamin, Kokain und viele weitere Drogen mehr. Erst am persönlichen Tiefpunkt, kurz bevor er seine Familie zu verlieren drohte, und er über Suizid nachdachte, war es ihm möglich, einen ernsthaften Weg raus aus der Sucht zu suchen. Marc hat eine Ausbildung zum Suchtkrankenhelfer absolviert und arbeitet nun ehrenamtlich in der Suchthilfe/-prävention. Er leitet eine Info- und Motivationsgruppe für junge Süchtige in Gießen und ist im Verein FöSu e.V. (Förderung ehrenamtlicher Suchtkrankenhelfer)engagiert.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

Vorträge und Workshops zu illegalen Drogen, Legal Highs und das Hilfesystem für Drogenabhängige und Angehörige.

Kontakt:

https://gegensucht.blog

Jesse Dean – Coabhängigkeit und das Leid der Familien

Kurzvita:

Die Eltern von Jesse Dean waren 17-jährige Hippies. Und zusammen mit seinen Eltern nahm er Alkohol und Drogen bevor er Fahrrad fahren konnte.

In seiner Kindheit in Oklahoma, USA, war Jesse meist auf sich alleine gestellt und musste lernen, die alltäglichen Dinge alleine zu meistern und wurde mehrere Male das Opfer von Missbrauch.

Mit einem Stiefvater kamen Gewalt und Terror in sein Leben und Jesse begann, seine Mutter zu hassen, weil sie ihn schutzlos ausgeliefert hatte. Mit 12 entdeckte er für sich die Vorteile von extremer Aggression als Schutz und begann, Drogen von seinen Eltern zu klauen und diese an seine Freunde zu verkaufen. Gewaltbereitschaft und Zugang zu Drogen verschafften ihm Ansehen in seiner Clique. Aber über die Jahre wurde ihm klar, dass er genauso werden würde wie seine Eltern.

Mit 19 hat er Familie, Freunde und Umgebung ein für alle Mal hinter sich gelassen, um ein neues Leben anzufangen. Suchtprävention gibt ihm heute die Möglichkeit, aus seinen eigenen negativen Erfahrungen Positives zu bewirken und somit andere Menschen vor diesem Schicksal zu bewahren.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

Vorträge und Workshops für Jugendliche und Auszubildende u.a. zu Sucht und Familie,Selbstbewusstsein und Gruppenzwang sowie Strategien für effektive Intervention.

Kontakt:

https://www.dean-suchtpraevention.de/

Dominik Forster – Klartext: Ein Ex-Junkie packt aus

Kurzvita:

Dominik Forster ist Ex-Junkie, Ex-Dealer, hat Jahre im Hochsicherheits-Jugendknast gesessen und ist heute clean und trocken, Bestsellerautor und besucht mit seiner Botschaft regelmäßig Schulklassen. Dominik kennt die Welt der Jugend, hört ihre Musik und spricht Ihre Sprache. Er ist authentisch und schonungslos ehrlich, wenn er bei rund 120 Schulen pro Jahr Veranstaltungen zur Drogenprävention hält. Dominik Forster hat seinen Weg in die Drogensucht und zurück ins Leben in zwei autobiographischen Büchern veröffentlicht, die mehrfach ausgezeichnet wurden.

Angebot für Schulen und Ausbildungsstätten:

  1. Lesung aus dem Aussteiger-Roman »crystal.klar«
  2. Vortrag und Workshop als Präventionsveranstaltungen für Schülerinnen, Schüler und Pädagogen.Kontakt:http://dominik-forster.de/
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